Umweltverschmutzung durch Plastik ist ein Thema, das inzwischen in vielen Medien präsent ist.
Es gibt zahlreiche Tipps, wie ein Leben mit weniger Plastik aussehen kann und welche Maßnahmen dafür notwendig sind.
Doch nicht nur bei uns zuhause sollten wir unser Verhalten ändern und weniger Plastik verwenden, auch auf Reisen können und sollten wir alle darauf achten, wie wir den Plastikkonsum, der in den meisten Fällen durch den Tourismus stark erhöht wird, reduzieren können.
Bevor wir uns also bei der nächsten Reise über den verschmutzen Strand oder die dreckigen Straßen ärgern, sollte jeder von uns überlegen, ob wir vielleicht nicht selbst Teil des Problems sind.
Einer alleine kann sicherlich nicht die Welt retten, so viel ist klar, wenn jedoch jeder Einzelne von uns sein Verhalten etwas ändert, so können wir sehr wohl etwas bewegen.
Um ein bisschen Unterstützung und Inspiration zu geben, haben wir von reisefieber reisen eine Liste zusammengestellt, die helfen soll etwas bewusster und umweltfreundlicher im Urlaub zu agieren.
5 Tipps zum vermeiden von Plastik im Urlaub
1. Wiederverwendbare Trinkflasche
Vor allem in asiatischen Ländern ist es oft sehr heiß, daher ist es unerlässlich, genug Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Es muss jedoch nicht die 0,5 oder 1 Liter Plastikflasche aus dem Supermarkt sein. Viele unserer Agenturen vor Ort aber auch Organisationen wie Trash Hero bieten inzwischen die Möglichkeit an, eine wieder befüllbare Flasche an einem Wasserspender aufzufüllen. In Thailand und auch in Indonesien gibt es sogar detaillierte Karten der Abfüllstationen. Die Karte finden Sie hier.
Auch gibt es inzwischen einige Hotels und auch Schiffe, die auf Plastikflaschen im Zimmer verzichten und dafür auf Wasserspender setzen. Sprechen Sie uns an, wenn Sie wir bei Ihrer Hotelauswahl besonders darauf achten sollen.
Bei Wanderungen z.B. in Nepal können unterwegs gegen kleines Geld die Flaschen aufgefüllt werden. Wenn Sie länger an einem Ort sind oder mit dem Auto umherreisen bietet es sich auch an, im Supermarkt ein 5 Liter Wasserkanister zu kaufen und daraus die Trinkflaschen zu befüllen.
2. Eigenen Kaffeebecher und Einkaufstasche mitnehmen
Alleine in Deutschland werden pro Stunde 320.000 Coffee to Go Becher weggeworfen.
Grund genug, dass wir anfangen unsere eigenen Kaffeebecher mit ins Café zu nehmen, wenn wir uns nicht die Zeit nehmen wollen, in Ruhe unseren Kaffee zu genießen. Im Urlaub sollte man sich diese Zeit eigentlich nicht nehmen lassen, allerdings gibt es immer wieder Orte, an denen ein eigenen Kaffeebecher Gold wert ist:
Am Flughafen für den Kaffee am Gate oder bei langen Wartezeiten dafür, sich eine Nudelsuppe warm zu machen; im Flugzeug – wir haben es getestet, das Personal schenkt auch Softdrinks in eigenen Becher aus, das spart auf einem Langstreckenflug locker 5 Plastikbecher pro Person; vor Ort, wenn es nur Styropor- oder Plastikbecher gibt.
In asiatischen Ländern werden Platiktüten beim Einkaufen noch viel exzessiver verwendet als in Deutschland. Bringen Sie Ihr Einkaufsnetz, Jutebeutel oder Rücksack mit in den Urlaub und sagen Sie NEIN zu Plastiktüten.
3. Beach Clean-ups mitmachen oder einfach selbst eines starten
In vielen Touristenorten z.B. in Thailand oder auf Bali gibt es bereits regelmäßige Beach Clean-ups, also Aufräum-Aktionen am Strand, an denen jeder mitmachen kann. Das Ziel dieser Beach Clean-ups ist es nicht nur, einen sauberen Strand zu haben, sondern auch den Einheimischen zu zeigen, dass Plastik nicht an den Strand oder in die Natur gehört, sondern in Abfalleimer. Außerdem ist es auch ein gutes Gefühl, an den Problemen, die auch durch den Tourismus entstehen, konkret etwas ändern zu können.
Beach Clean-ups werden z.B. von Trash hero oder auch von Sea Shepherd veranstaltet.
Aber auch wenn es kein organisiertes Clean-up gibt, kann jeder einfach Müll aufsammeln und entsorgen. Dazu braucht es eigentlich nur eine Tüte. Und manchmal gesellen sich sogar spontan andere dazu! Mehr dazu finden Sie auch bei plasticwastechallenge.
4. Kosmetika in Urlaubsgrößen selbst abfüllen
Anstatt kleine Urlaubsgrößen von Shampoo oder Duschgel zu kaufen, kann auch einfach etwas aus der Haushaltspackung in kleine Gefäße abgefüllt werden. Die kleinen Fläschchen gibt es in der Drogerie und diese können mehrfach wiederverwendet werden. Alternativ gibt es auch Haar und Körper Seifen.
Ein weiterer genereller Tipp ist: auf Microplastik in Duschgels und Zahnpasta achten. Diese winzig kleinen Plastikpartikeln landen über die Kanalisation in unseren Flüssen und Meeren und damit am Ende im Fisch.
5. Keine Strohhalme
1 Minuten im Mund und 100 Jahre im Ozean – der unschuldig wirkende Strohhalm ist eine große Gefahr für Schildkröten und andere Meeresbewohner. Und obwohl es schon zahlreiche Kampagnen, auch mit prominenter Unterstützung gab, gehören Strohhalme scheinbar für viele immer noch zu einem Getränk dazu wie ein Glas. Das fängt bei Latte Macchiato und Säften an und hört bei Cocktails auf.
Auch hier gibt es inzwischen wiederverwendbare Alternativen oder Strohhalme aus Papier oder Holz. Eine andere Möglichkeit ist auch, die Bedienung freundlich aber bestimmt darum zu bitten, das Getränk ohne Strohhalm zu servieren.
Unsere Erfahrung hat allerdings gezeigt, dass hier ein Bild besser funktioniert als das reine „no straw, please“. Der Ausdruck ist in vielen asiatischen Ländern nicht geläufig und da bei Unverständnis in den seltensten Fällen nachgefragt wird, wird das Getränk dann doch wie gewohnt mit Strohhalm serviert. Deshalb haben wir uns angewöhnt ein Bild auf dem Handy dabei zu haben oder auch das Bilderwörterbuch von Langenscheid, so können wir trotz Sprachbarriere deutlich machen, was wir meinen.
Es gibt bestimmt noch ganz viele weitere Ideen, wie Plastik auf Reisen vermieden werden kann. Wir freuen uns auf neue Anregungen und Ideen im Kommentar!
Einen ebenfalls interessanter Weg mit Plastik umzugehen haben wir übrigens in Nepal kennengelernt. Das Bottlehouse der Kevin Foundation im Kathmandu Tal wurde aus Plastikflaschen gebaut.
Und was möglich ist, wenn Menschen zusammenarbeiten, zeigt sich bei Let’s do it Mysore: Die Initiative hat gemeinsam mit der Bevölkerung Mysore in die saubersten Stadt Indiens verwandelt. Neben gemeinsamen Aufräumaktionen setzt das Projekt auf Aufklärung und Bildung.
Wenn Sie selbst Projekte wie Let’s do it Mysore oder die Kevin Foundation besuchen wollen, sprechen Sie uns an oder besuchen Sie unsere Gute Reise by reisefieber.