Reisebericht:

Elephant Freedom Project und Sigiriya Felsen

In unseren Reiseberichten erzählen Kunden von ihren Erfahrungen während ihrer Reise mit reisefieber. Sandra aus Hamburg war mit reisefieber reisen in Sri Lanka unterwegs – viel Spaß beim Lesen.

Elefant Nimale im Elephant Freedom Project
Elefant Nimale im Elephant Freedom Project

Den Auftakt meines zweiwöchigen Sri Lanka Urlaubs bildeten zwei Highlights, die mir individuell von reisefieber zusammengestellt wurden. Nach einer recht kurzen ersten Nacht in einem Hotel in der Nähe des Flughafens, wurde ich pünktlich um 06:30 Uhr, was für singhalesische Verhältnisse schon außergewöhnlich ist, vom Shuttle abgeholt. Dieser sollte mich innerhalb von zwei Stunden ins Landesinnere zum Elephant Freedom Project nach Pinnawala bringen. Im Morgengrauen ging es durch zahlreiche, schon geschäftige kleine Städte, Reisfelder und immer wieder von Dschungel und Palmen gesäumte Straßen. Welch ein schöner Kontrast zum tristen und grauen Deutschland im November.

Einmalige Begegnung im Elephant Freedom Project

Im Elephant Freedom Projekt wurde ich direkt von der Familie, die dieses Projekt betreut, sehr herzlich empfangen. Zur Stärkung gab es auch noch ein kleines Frühstück, bestehend aus Toast, frischem Obst und Tee. Hier lernte ich auch die anderen Gäste kennen – neben mir waren noch drei Australierinnen hier. Nachdem ich mein Zimmer bezogen hatte, ging das Programm auch direkt los. Nach einer kurzen Einführung durch unsere Guides, begannen wir damit an, Obst für die spätere Elefantenfütterung vorzubereiten. Das war noch einfach. Im Gegensatz zu den anderen Elefanten Waisenhäusern rund um Pinnawala, leben im EFP nur ein bis zwei Elefanten gleichzeitig, die sich frei von Ketten bewegen und keine Touristen durch die Gegend tragen müssen. Quasi ein Retreat für Elefanten. Bevor wir jedoch den ersten richtigen Kontakt zum Elefanten haben sollten, stand zunächst die Säuberung des „Geheges“ auf dem Programm. Mit Eimern und Gummihandschuhen gewappnet, mussten die Dungfladen weggeräumt werden. Das sieht zuerst auch viel schlimmer aus, als es in Wirklichkeit ist. Anschließend kam es zum ersten Kennenlernen mit Nimale, unserem Elefanten. Sehr beeindruckend, wenn ein ausgewachsener Elefant auf einmal direkt vor einem steht. Wie ruhig und friedlich, gleichzeitig aber kraftvoll er dabei wirkte. Wir gingen direkt zusammen mit dem Mahout (Elenfantenführer) und unseren Guides in der näheren Umgebung spazieren. Dabei haben uns unsere Guides mit jeder Menge Wissen zu Elefanten, ihrer Lebensweise und Bedeutung als Nationaltiere Sri Lankas versorgt, u.a. dass Elefanten strenge Vegetarier sind und am Tag ca. 200 kg an Obst und Pflanzen essen. Der Spaziergang endete mit einem ausgiebigen Bad am Fluss. Mithilfe von Kokosschalen wuschen wir Nimale und er genoss sichtlich die Massage und das Peeling. Elefant müsste man sein!

Nachhaltigkeit: vom Elefantendung zum Papier

Nach einem sehr leckeren Mittagessen mit typischem Reis und Curry, besuchte ich am Nachmittag eine Papierfabrik in der Nähe des EFP. Diese stellt aus Elefantendung sehr schöne Papiere in Handarbeit her. Dadurch, dass Elefanten Vegetarier sind, besteht ihr Dung aus jeder Menge Pflanzenfasern. Diese eignen sich hervorragend zum Schöpfen von Papier. Zunächst werden die Dungballen getrocknet, gereinigt und dabei die Fasern herausgelöst. Anschließend werden diese zu Papier in unterschiedlichen Farben und Stärken geschöpft, und in Handarbeit zu z.B. Notizbüchern, Grußkarten gebunden und mit Bemalungen verziert. Die fertigen Produkte werden dabei nicht nur in Sri Lanka, sondern bis nach Europa und in den USA verkauft. Der kleine Rundgang durch die Fabrik endete natürlich im eigenen Shop, der eine Fülle von Notizbüchern, Kalendern, Gruß- und sogar Weihnachtskarten bereithielt. Perfekt für kleine, originelle Urlaubsmitbringsel – in meinem Fall konnte ich damit einige Weihnachtsgeschenke von der Liste streichen. Anschließend besuchten wir den Englischunterricht in einer örtlichen Schule. Einmal in der Woche kommen hier Schüler zwischen 10 und 18 Jahren zusammen, um ihre Englischkenntnisse zu verbessern, die sie zum Teil benötigen, um später studieren zu können. Die Schüler freuten sich schon riesig auf unseren Besuch und darüber sich mit uns zu unterhalten können. Wir teilten uns in kleineren Gruppen auf, stellten unzählige Fragen und wurden genauso zu allen möglichen Dingen ausgefragt. Obwohl das Leben in Sri Lanka sich sehr von dem in Europa unterscheidet, so ähnlich sind sich aber die singhalesischen und deutschen Teenager. Abgeschlossen wurde der Tag durch ein wahnsinnig leckeres Abendessen, dass neben Reis und Curry noch allerlei weitere singhalesische Spezialitäten, wie z.B. String Hoppers bot. Wir saßen noch lange mit der Familie zusammen, hatten einen wunderbaren Abend, an dem viel erzählt, gelacht und sogar das Hochzeitsfotoalbum unserer Gastfamilie zum ersten Mal seit einigen Jahren wieder angeschaut wurde.

Zubereitung von typisch singhalesischen Curries
Zubereitung von typisch singhalesischen Curries

Kochen lernen im Elephant Freedom Project 

Der nächste Vormittag bot wieder einen kurzen Spaziergang (diesmal ohne Bad) mit Nimale und endete in einem kleinen Kochkurs, in dem ich zusammen mit unserer Gastmutter das Mittagessen zubereitete. Während Reiskochen und Kartoffeln schälen noch keine Herausforderung darstellten, durfte ich danach eine Kokosnuss ausschaben. Mit einem speziellen Schaber und jeder Menge Armkraft wird das komplette Fruchtfleisch aus der Nuss gewonnen. Im nächsten Schritt wird damit Kokosmilch hergestellt. Das Fleisch wird zunächst im Wasser eingeweicht, und durch mehrfaches Pressen daraus Kokosmilch gewonnen. Anschließend wagte ich mich an die einzelnen Gewürze für die einzelnen Curries. Für das erste Mal authentisch kochen, ist mir das ganz gut gelungen. Nach dem Mittag hieß es Abschied nehmen, denn es hieß auf nach Sigiriya. Die eineinhalb Tage fühlten sich mindestens wie eine Woche an. Dementsprechend herzlich fiel auch der Abschied aus.

Am Fuße des Sigiriya Rock
Am Fuße des Sigiriya Rock

Beeindruckendes Weltkulturerbe: Löwenfelsen in Sigiriya

Obwohl Sigiriya nur knapp 100 km entfernt ist, fühlte sich die Autofahrt dorthin wie eine halbe Ewigkeit an. Durch die singhalesischen Straßenverhältnisse und den einsetzenden Dauerregen benötigten wir mehr als drei Stunden. Erschöpft im Hotel angekommen, ich wohnte in einer Lodge mit Baumhäusern direkt im Dschungel, hieß es für mich Kraft tanken für die Besteigung des Felsen am nächsten Vormittag. Zum Glück hörte der Dauerregen am Morgen auf, so dass ich mein Frühstück im Freien genießen konnte. Danach holte mich mein Tuktuk ab und brachte mich zum Eingang der Anlage. Die Anlage besteht aus dem Monolith, dem vor Jahrhunderten bewohntem Felsen und heutigem UNESCO Weltkulturerbe, und ihm umgebende Gärten. Ich nahm mir zunächst Zeit, die Gartenanlage mit ihren Wasserbecken und Labyrinthen zu erkunden – den Blick jedoch immer auf den Löwenfelsen gerichtet. Durch den Dauerregen der Nacht und den immer noch bewölkten Himmel war es nicht zu heiß und auch noch nicht voll. Obwohl man hier mitten im Massentourismus ist, musste ich beim Aufstieg nur gelegentlich Rücksicht auf andere Touristen nehmen. Der Aufstieg ist durch die Treppen und unzähligen Stufen fordernd. Auf ungefähr der Hälfte gelangt man über eine Wendeltreppe zu den Fresken der Wolkenmädchen. Ich war sehr beeindruckt, wie gut erhalten und realistisch gemalt diese sind. Immer wieder hielt ich inne, um den atemberaubenden Ausblick in die Landschaft zu genießen. Der Kontrast aus wolkenverhangenem Himmel und sattem Grün des Dschungels und der Reisfelder war einmalig. Nach einer kurzen Verschnaufpause auf dem Zwischenplateau folgte der letzte Aufstieg über die von Löwentatzen flankierten letzten Treppen. Diese waren noch einmal schwindelerregend. Doch der Ausblick vom Plateau in die Ferne und die Überreste der Grundmauern der alten Palastanlage sind jede Anstrengung wert. Dank reisefieber konnte ich in drei Tagen wunderbare Natur, authentisches Leben, die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Singhalesen, sowohl abseits des Massentourismus als auch mittendrin, erleben und hatte einen rundum gelungenen Start in meinen Urlaub.

Aussicht vom Plateau des Löwenfelsens
Aussicht vom Plateau des Löwenfelsens

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