Die Reiseexperten von Reisefieber Reisen waren für Sie in Usbekistan unterwegs. Im Expertenbericht geben sie ihre Erfahrungen weiter und stehen Rede und Antwort.
Heute: Usbekistan Reisebericht
Usbekistan – Salom, Assalomu alaykum!
Usbekistan, ein Land mit einer märchenhaften Architektur, einer Geschichte, die weit über 3.000 Jahre zurückreicht, sehr gastfreundlichen Menschen und vielen kulinarischen Gaumenfreuden.
Um Usbekistan spinnen sich viele Legenden. Märchen aus Tausendundeiner Nacht und Zentrum der Seidenstraße. Beides ist in Chiwa, Buchara und Samarkand zu spüren.
Meine 11-tägige Rundreise durch das geheimnisvolle Land an der Seidenstraße starte in der Hauptstadt Taschkent. Zu Beginn ging es in die Altstadt der kontrastreichen Millionen-Metropole.
Am nächsten Tag kurzer Flug nach Urgench und Weiterfahrt nach Chiwa (Khiva), UNSECO Weltkulturerbe. Nach einem schönen Spaziergang und etlichen Besichtigungen
ging es dann durch die Kyzil Kum Wüste nach Buchara, der Perle der Zentralasiens. Nach 3 Übernachtungen in der wunderschönen Oasenstadt Buchara (Buxoro), einst wichtigster Knotenpunkt an der Seidenstraße und Zentrum des Islams in Zentralasien, führte mich meine Reise via Gijduvan und Nurata zu einem Yurtencamp in Yangigazgan, inmitten der „Roten Wüste“. Neben einem schönen Lagerfeuer begleitet vom Gesang eines Akyn und Kamelreiten konnte ich eine schöne Erfrischung im nahegelegenen Aydarkul See genießen. Nach einer wundervollen Nacht mit tollem Sternenhimmel und einem typischen Nomadenfrühstück gings auf nach Samarkand.
Unterwegs hatte ich immer wieder einen tollen Blick auf die Berge des Alai-Gebirges. Nach 2 Übernachtungen musste ich leider wieder Abschied nehmen und bestieg den Hochgeschwindigkeitszug „Afrosiab“ nach Taschkent. In nur 2 Stunden war ich zurück in der Hauptstadt.
Und überall auf meinem Weg 6 von den 7 M´s die bezeichnend für Usbekistan sind:
Moscheen, Minarette, Medresen, Mausoleen, Märkte, Museen.
Meine Usbekistan Highlights
schwer hier wirklich eine Auswahl zu treffen, denn meine Reise durch Usbekistan, war eine Reise zu den Höhepunkten des Landes
1) in Taschkent
Hier ist der Glanz der russischen Zaren und das Erbe der 70-jährigen sowjetischen Herrschaft zu sehen. Ja und das 7 M: die Metro. Die älteste Metro Zentralasiens mit wunderschön gestalteten Stationen (leider darf man sie nicht fotografieren). Ich besuchte den Khast Imam Komplex, die Barak-Khan Medrese und da Kaffal-Shashi Mausoleum. In der Neustadt fand ich den Besuch des Museums der angewandten Kunst sehr interessant.
Lohnenswert ist auf jeden Fall auch der Besuch des Chorsu Basar. Überrascht war ich von dem großen Angebot an Kimchi, dem koreanischen Nationalgericht (koreanischer Salat). Es kam mit den
500.000 Koreanern nach Usbekistan, die Stalin während des Zweiten Weltkriegs nach Zentralasien deportieren ließ.
2) in der märchenhaften Oasenstadt Chiwa (Khiva)
Auf Zeitreise in der wunderschönen Altstadt, die als Festung errichtet worden ist, und heute einem Freilichtmuseum gleicht. Begeistert war ich von der Schönheit des Kalta Minor, als ich meine Besichtigungstour am westlichen Tor Chiwas startete. Einzigartige Panoramablicke über die ganze Pracht der Oasenstadt genoß ich vom Islam Khodja Minarett und vom Aussichtspunkt der Festung Koxha Ark. Besonders am späten Nachmittag bzw. frühen Abend verbreitet sich über der Altstadt von Chiwa eine ganz mystische Atmosphäre.
3) in Buchara, die Perle Zentralasiens
Nach fast 6 Stunden Fahrt von Chiwa durch die „Rote Wüste“ angekommen in der Perle Zentralasiens. Mein Hotel lag unweit des Labi Hauz. Rund um das Wasserbecken (Hauz) treffen sich insbesondere abends Jung und Alt zum Eis essen, Teetrinken oder zum Essen in den umliegenden Teestuben und Restaurants. Ein toller Platz bei einem Getränk die Leute zu beobachten, insbesondere die vielen Hochzeitsgesellschaften, die sich hier zum Fototermin treffen.
Die Rentner sitzen auf einem bequemen Taptschan und spielen den ganzen Tag Domino und trinken Tee.
In den Gassen der Altstadt scheint die Vergangenheit als Zentrum der Seidenstraße zum Greifen nah.
Ein Streifzug durch das Labyrinth der Handelswölbe mit seinen vielen Basaren lies mich vollkommen die Zeit vergessen. Besonders beeindruckt hat mich das Samaniden-Mausoleum, die Moschee Chor Minor und natürlich das Kalon Ensemble, ein Prunkstück Islamischer Architektur.
Aber, wie erwähnt, auch in Buchara gibt es noch eine Vielzahl an kulturellen Schätzen, die es zu entdecken gilt.
4) in Samarkand, der „steinernen Stadt“, die Prinzessin in der Wüste.
Samarkand ist die zweigrößte Stadt Usbekistans und mehr als 2700 Jahre alt. Die Stadt wurde von der UNESCO als Weltkulturerbe aufgenommen. Kein Wunder, denn der große Eroberer Timur beschenkte das frühere Samarkand (Afrasiab) mit Reichtum und prunkvollen Bauwerken.
Ich habe mich sofort sehr wohl gefühlt, schöne Alleen, Parkanlagen und Fußgängerzone mit wunderschönen Häusern aus der Zarenzeit.
Die absoluten Muss Sehenswürdigkeiten: Der berühmte Registan-Platz mit seinem prachtvollen Ensembel aus 3 Medresen: Ulugbek Medrese, Sher–Dor Medrese und Tilya–Kori Medrese. Wundervoll auch abends anzusehen, wenn der Platz von Scheinwerfern erhellt ist.
Was sollte an „Gepäck“ nicht fehlen?
Gute und bequeme Schuhe, denn auf den Besichtigungstouren wird viel gelaufen.
Vor allem in den heißeren Monaten (Mai, Juni) sollte ein Sonnenhut oder eine -Kappe und Sonnencreme, Sonnenbrille im Gepäck nicht fehlen.
Und zur Sicherheit unbedingt Tabletten gegen Durchfall mitnehmen, soll aber nicht heißen, dass das Essen schlecht ist. Ich bin von der Krankheit Gott sei Dank nicht befallen worden. Empfindliche Menschen haben dennoch oft mit Magen-, Darmprobleme – zumindest am Anfang der Reise – zu kämpfen. Ein Tipp: viel grünen Tee und Wasser (in verschlossenen Flaschen) trinken.
Badesachen, für eine kurze Abkühlung im evtl. Hotelpool oder wenn´s die Zeit erlaubt im Aydarkul See, inmitten der Kyzil Kum Wüste.
Typische Gerichte, die ich empfehlen kann:
Shivit Oshi: grüne Nudeln (Dill) mit etwas Kartoffel- und Fleischwürfeln und Yoghurt. Chiwa ist bekannt für das Gericht. Ich habe es auch woanders auf keiner Menükarte gesehen.
Lagman, sowohl Suppe als auch Hauptgericht. Es ist eine dicke Nudelsuppe mit kleingeschnittenem gebratenen Fleisch, Kartoffeln und verschiedenen Gemüsesorten.
Die vielen Varianten der Teigtaschen, gedämpft, gebraten, fritiert … mit Fleisch oder Zwiebeln und Kartoffeln, saisonalem Gemüse.
Ein absolutes Muss ist natürlich das usbekische Nationalgericht zu probieren: Plov oder auch Pilav genannt. Den Plov gibt es in zahlreichen Varianten, am besten hat er mir mit braunem Reis geschmeckt. Für mich ist der Plov quasi die usbekische Antwort auf eine Paella.
Das orientalische Reisegericht wird in einem Kessel zubereitet, in dem Fleischstücke in Hammelfett angebraten werden und dann nach und nach Zwiebeln und Gemüse. Dann kommt Brühe und der Reis dazu. Je nach Art des Plovs kommen evtl. noch Rosinen, getrocknete Aprikosen, Kürbis, Quitten, Kichererbsen dazu.
Typische Restaurants, die ich empfehlen kann:
In Buchara war ich begeistert von dem Old Buchara und dem Doldo. Beide Restaurants mit Dachterrasse, gutem Service und leckerem Essen.
In Samarkand konnte ich das Restaurant Samarkand mit sehr nett begrünten Innenhof kennenlernen.
Ein weiteres Highlight in Samarkand war die Küche des Platan Hotels.
Im Tea House Mirzaboshi in Chiwa sollte man unbedingt Shivit Oshi bestellen und als Vorspeise gebratene Teigtaschen. Beide Gerichte gibt es natürlich auch vegetarisch.
Alle Restaurants wurden auch gut von den Einheimischen besucht, ist ja immer ein gutes Zeichen.
Unsere Einkaufstipps für Usbekistan:
Einkaufen kann man überall – Souvenirs bis zum Abwinken: selbst in alten Medressen …:
Schöne Töpferwaren, Seidenblusen, -Hemden, Kleider, bestickte Kopfkissenüberzüge und wunderschön bestickte Tischdecken etc. . Handwerkskunst aus Holz und Kupfer und natürlich in Buchara die berühmten Teppiche.
Besonders schön ist es natürlich in der Altstadt von Buchara durch die noch erhaltenen Handelsgewölbe zu schlendern: dem Toqi-Saragon, das Gewölbe der Juweliere; dem Telpak Furushon, das Mützenmacher-Gewölbe und Toqi-Sarrafon, in dem Geld gewechselt wurde.
Und auf den Märkten: Schalenfrüchte, getrocknete und kandierte Früchte im Übermaß. Ein schönes Mitbringsel von der Seidenstraße. Basar Tipps: Chorsu Basar in Taschkent, Basar von Urgut, Siab Basar in Samarkand.
Warum werde ich wiederkommen:
Infiziert von Usbekistan: das nächste Mal will ich im Tian Shan Gebirge wandern und über das Fergana-Tal nach Kirgisistan reisen. Ach ja, eine Weinprobe in Samarkand und einen Plov Kochkurs
Steht auch noch an. Und natürlich, leider habe ich es aus Zeitgründen nicht geschafft, das Historische Zentrum von Shahrisabz zu besuchen.
Salom Usbekistan – ich freue mich auf ein Wiedersehen. Dies war bestimmt nicht meine letzte Usbekistan Reise!